Wissenswertes zu entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule
In der Schweiz unterscheidet man es über 200 Erkrankungen des Muskel-
und Stützapparates. Auch die ankylosierenden Spondylitis gehört dazu,
bei der die Wirbelsäule ständig entzündet ist. Grund für diese
Entzündung ist, dass das eigene Immunsystem den Körper attackiert.
Unbehandelt verläuft die Erkrankung sehr schmerzhaft, da sich die
Wirbelsäule zu deformieren beginnt. Es gibt jedoch gute
Therapiemöglichkeiten, bei der Betroffene nahezu beschwerdefrei leben
können.
Was sind entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule?
Bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule richtet sich
die körpereigene Abwehr gegen Knochen- und Knorpelgewebe. Dadurch
kommt es zu Entzündungen an der gesamten Wirbelsäule sowie am
Kreuz-Darmbein-Gelenk. Typisch sind daher tiefsitzende
Rückenschmerzen über mehr als drei Monate sowie eine Steifigkeit im
Bereich der Lendenwirbelsäule. Beides tritt vor allem in der zweiten
Nachthälfte und den frühen Morgenstunden auf und wird erst durch
Bewegung im Tagesverlauf besser. Symptome können von mild bis sehr
stark variieren und allenfalls zu einer permanenter Verknöcherung und
Versteifung führen.
Auch andere Gelenke, Sehnenansätze, die
Bänder sowie ferner Haut, Augen und Darm können betroffen sein. Beide
Erkrankungen verlaufen in Schüben und können von Phasen ohne
Beschwerden und Schmerzen unterbrochen sein. Der grösste Unterschied:
Bei Morbus Bechterew führt der entzündliche Rückenschmerz zu
knöchernen Veränderungen an der Wirbelsäule bei den Patienten, die auf
Röntgenbildenn zu sehen sind.
Wie entsteht Morbus Bechterew?
Die genauen Ursachen für die Entstehung von entzündlichen
Erkrankungen der Wirbelsäule sind nicht bekannt. Experten gehen davon
aus, dass eine Fehlsteuerung im Immunsystem passiert, wodurch dann die
Krankheit ausgelöst wird.
Welche Symptome weisen Betroffene auf?
Im frühen Stadium sind die Symptome oft unspezifisch, sodass es meistens lange dauert, bis die Krankheit diagnostiziert werden kann. Typische Anzeichen sind:
- Tiefsitzender Rückenschmerz mit einem Schmerzmaximum in den Morgenstunden
- Schleichender Beginn, vor dem 45. Lebensjahr
- Müdigkeit
- Bestehen der Beschwerden seit mehr als drei Monaten
- Morgensteifigkeit im Rücken, bis zu 30 - 45 Minuten nach dem Aufstehen
- Besserung der Beschwerden bei Bewegung
- Plötzliches Auftreten von Erkrankung wie z.B. Entzündung der Regenbogenhaut (Iritis) oder mittleren Augenhaut (Uveitis) im Auge, Schuppenflechte oder Entzündungen im Darm
Wie wird Morbus Bechterew festgestellt?
Neben einem ausführlichen Gespräch und einer körperlichen
Untersuchung können vom Rheumatologen zusätzlich bildgebende Verfahren
wie Röntgen oder Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt werden, um
einen Verdacht auf axiale SpA zu bekräftigen. Nachdem sich die
Erkrankung bei jedem anders äussert, wird der Arzt nach der
Diagnosestellung einen individuellen Behandlungsplan erstellen und
eine entsprechende Therapie verordnen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die medikamentöse Behandlung ist die wichtigste Säule der Therapie.
Eingesetzt werden Schmerzmittel und Basistherapeutika, die die
körpereigene Abwehrreaktion hemmen. Moderne Medikamente wie Biologika
greifen direkt in den Entzündungsprozess ein und stoppen diesen. Aber
auch Bewegung, Physio- wie Ergotherapie sowie eine gesunde Ernährung
sind zentrale Bausteine, um die chronische Entzündung und die
Schmerzen in den Griff zu bekommen und bleibende Schäden zu vermeiden
.
Ist die Erkrankung heilbar?
Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule sind bisher nicht heilbar. Sie begleiten Betroffene oft ein Leben lang. Das Ziel der Therapie ist es, die Schädigungen von Knochen, Sehnen und Knorpeln zu stoppen. Das ist mit einer innovativen Behandlung möglich.
Weitere Informationen zu entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule
gibt es auf https://www.bechterew.ch/de.