Lymphome: Das diffuse grosszellige B-Zell-Lymphom (DLBCL)

Was ist ein DLBCL?

Wie die  chronische lymphatische Leukämie (CLL) zählt auch das diffuse grosszellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) zu den Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL). Diese Gruppe umfasst rund 60 das lymphatische System betreffende Blutkrebserkrankungen. Das DLBCL ist die häufigste Unterform. Es schreitet schnell voran und gehört zu den aggressiv verlaufenden Lymphomen.

Bei einem DLBCL kommt es zu einer kranhaften Veränderung der B-Lymphozyten, also einer Untergruppe der weissen Blutzellen (Leukozyten). Es zeichnet sich durch verschiedene Merkmale aus, die die veränderten B-Zellen und auch deren Wachstumsmuster betreffen: Die Krebszellen sind im Vergleich zu gesunden B-Lymphozyten mehr als zweifach vergrössert. Bei Betrachtung der Krebszellen durch ein Mikroskop sind diese zudem gleichmässig im Gewebe verteilt und bilden keine abgegrenzten Zellhaufen (diffuses Wachstumsmuster).

Ein DLBCL zeigt sich zunächst durch vergrösserte Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich. Auch unter den Achseln, am Bauch und in der Leistengegend können diese tastbar sein. In diesen Bereichen vermehren sich die krankhaft veränderten B-Lymphozyten. Im weiteren Verlauf kann die Ausbreitung der Krebszellen im Knochenmark zu einer Störung der Blutbildung führen. Dies kann sich in Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder einer Blutungsneigung äussern. Auch sogenannte B-Symptome können auftreten: dazu gehören beispielsweise Fieber, Nachtschweiss sowie eine rasche und starke Gewichtsabnahme.


DLBCL in der Schweiz

Jährlich erhalten in der Schweiz 7 von 100‘000 Menschen die Diagnose DLBCL. Damit ist es das häufigste Lymphom bei Erwachsenen. Das Erkrankungsalter liegt durchschnittlich etwa bei 66 Jahren, allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein. Männer betrifft die Erkrankung etwas häufiger als Frauen.

Als Ursache für die Entstehung eines DLBCL werden genetische Veränderungen angesehen, die in den B-Lymphozyten stattfinden. Dabei scheinen verschiedene Faktoren, wie der Kontakt mit chemischen Schadstoffen, Autoimmunerkrankungen beziehungsweise eine Fehlfunktion des Immunsystems oder auch Infektionen das Risiko für die Entstehung von Lymphomen zu erhöhen. Eine genetische Veranlagung scheint ebenfalls eine Rolle zu spielen. 


Diagnose und Therapie des DLBCL

Häufig sind die Symptome beim DLBCL zunächst unspezifisch, also nicht einem konkreten Krankheitsbild zuzuordnen. Die vergrösserten Lymphknoten sind meist nicht schmerzempfindlich und werden daher oft erst spät entdeckt. Bei Verdacht auf DLBCL erfolgt eine gründliche Befragung zu den Beschwerden durch die Hausärztin oder den Hausarzt (Anamnese). Ein «grosses Blutbild» kann Hinweise darauf geben, ob die Zusammensetzung des Blutes verändert ist. Werden andere Ursachen, wie beispielsweise Infektionen, für die Lymphknotenvergrösserung ausgeschlossen, wird in einem chirurgischen Eingriff Gewebe des Lymphknotens entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Zwei Drittel aller Patientinnen und Patienten können mit der ersten Therapie geheilt werden. Die Chance auf Heilung sinkt aber mit jedem weiteren Therapieversuch. Für Patienten, die nicht auf die Behandlung ansprechen oder einen Rückfall erleiden, waren die Therapiemöglichkeiten bisher begrenzt. Mittlerweile stehen aber auch für diese Gruppe innovative Behandlungen zur Verfügung.